LÜBECKER NACHRICHTEN, 9. SEPTEMBER 2009

Cismar schlägt eine Brücke der Hoffnung

Origineller Schmuck, Schals in wunderbaren Farben und aus edlen Materialien, Sterne, handgeschöpftes Papier und sogar Engel landen am kommenden Sonntag, 13. September, auf dem Basartisch im Klostercafé in Cismar.

Von Jutta Colschen

Marianne Grosspietsch und Christa Schaaf haben die schönen kunsthandwerklichen Dinge aus den Beschützenden Werkstätten des Zentrums der Shanti-Leprahilfe im nepalesischen Kathmandu mitgebracht.

Ab 12 Uhr bis 17 Uhr wird der Basartisch gedeckt sein. Vorher wird Pastorin Christa Schaaf um 9.15 Uhr in der Klosterkirche und um 10.30 Uhr in der St. Petri-Kirche einen Gottesdienst halten, in dessen Rahmen Marianne Grosspietsch von der Situation im Shanti-Zentrum und von der wichtigen Arbeit der Organisation berichten wird.

Inzwischen bereits zum fünften Mal schlagen die Gründerin der Shanti-Leprahilfe, Marianne Grosspietsch, und Christa Schaaf die Brücke von der „Insel der Hoffnung“ für Arme, Kranke, Waisen, Verstoßene in Nepal ins Klosterdorf Cismar. Viele Ostholsteiner haben inzwischen engen und ständigen Kontakt zur großen Shanti-Familie, haben das Krankenhaus, Hospiz, Schule, Kindergarten, Armenküche, Werkstätten und die sich um die Einrichtungen rankenden Projekte zur Selbsthilfe selbst in Augenschein genommen. Sie weilten als Volontärinnen oder Praktikantinnen in Kathmandu oder waren im März dieses Jahres dabei, als das neue Zentrum – mehr oder weniger fertig – in Betrieb genommen wurde.

Inzwischen, so berichten Marianne Grosspietsch und Christa Schaaf, die wie jedes Jahr im September wieder in Klötzin Urlaub machen, herrscht in diesem neuen Zentrum schon munteres Leben, auch wenn immer noch einige Restarbeiten ausstehen. Die Freude über die neuen Einrichtungen ist groß. Groß aber sind auch die Sorgen der Shanti-Familie. Die politische Situation in Nepal wird immer verworrener, die Aggressionen nehmen erschreckend zu. Vor allem die Versorgungslage macht Marianne Grosspietsch große Sorgen. Der Winterregen blieb aus, dadurch war die Gemüseernte viel zu gering. Der Monsun setzte zu spät ein, ein großer Teil der Reisschösslinge verdorrte – die Reisernte wird mager werden. Um die rund 1600 Menschen, die bei Shanti Zuflucht und Heimat finden, satt zu bekommen und darüber hinaus auch noch in der Armenküche eine Mahlzeit bereit halten zu können, wird „jedes Fleckchen Erde für den Anbau von Nahrungsmitteln genutzt“, berichtet Marianne Grosspietsch. Auf dem Shanti-Land, auf gepachtetem Land und sogar auf den flachen Dächern der Gebäude wird angepflanzt.

Shanti ist auf Spenden angewiesen, um helfen zu können, um die Armen mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen und die unentgeltliche Basisgesundheitsfürsorge aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus aber ist Bildung ein Auftrag, dem sich die Organisation verpflichtet fühlt. Für die Waisenkinder, die Kinder von Leprakranken, die „Wegwerfkinder“, die im Zentrum leben und zur Schule gehen, möchte Marianne Grosspietsch einen Ausbildungsfonds einrichten.

Aus diesem Fonds soll die zweijährige Collegeausbildung bezahlt werden, die zum Besuch der Universität berechtigt. „Mit etwa 50 Euro im Monat ist das möglich“, hofft Marianne Grosspietsch auf Menschen, die einen solchen Betrag über haben und ihn auf eines der Spendenkonten – Deutsche Bank Dortmund, Kontonummer 177 77 13, Bankleitzahl 440 700 24, oder KD-Bank Dortmund, Kontonummer 92 39 23, BLZ 350 601 90, überweisen.