SHANTI IN BUDHANILKHANTA

DIE GRÜNE OASE VOR DEN TOREN DER GROSSSTADT

Nachdem Marianne Großpietsch Shanti 1992 gegründet hatte, wurde schnell klar, dass es dringend notwendig war, die Menschen mit Vitaminen zu versorgen, vor allem mit Obst. Das fruchtbare Kathmandu-Tal bietet dazu die besten Voraussetzungen. Und so finanzierte der Lions-Club Deutschland, zu dem Marianne Großpietsch in Verbindung steht, 1994 in Budhanilkantha, rund 10 km nordöstlich von der Kathmandu, ein Grundstück, um Obstbäume anzupflanzen – die "Aktion Lebensbaum" war geboren. 

In Budhanilkantha waren bis zum großen Erdbeben auch Schule, Kindergarten, Internat und eine Betreuungsstation für behinderte Kinder untergebracht. Die acht Lehrerinnen und zwei Kindergärtnerinnen werden kontinuierlich in der Waldorf-Pädagogik fortgebildet. Es besteht eine enge Zusammenarbeit und freundschaftliche Verbindung mit den Freunden der Erziehungskunst, die Shanti im Rahmen der WOW-Day-Aktionen schon mehrfach unterstützt haben.

In dem von der Waldorf-Pädagogik inspirierten, integrativ angelegten Kindergarten und später auch in der Schule werden die Kinder der bei Shanti untergebrachten oder beschäftigten Menschen betreut und unterrichtet. Nach Klasse 5 gehen sie nach Möglichkeit in eine weiterführende Schule oder machen eine Ausbildung. 

Hier haben auch behindert geborene Kinder ein Zuhause, die sonst in Nepal ein menschenunwürdiges Leben fristen müssten, weil es keinerlei Einrichtungen für sie gibt. Behinderungen jeder Art werden ebenso wie Krankheiten als Strafe der Götter betrachtet. Kommt man als Gesunder damit in Berührung, bedeutet das schlechte Voraussetzungen für die nächste Wiedergeburt. Bei Shanti bekommen diese Kinder und Erwachsenen Nahrung, eine liebevolle Pflege und ein Dach über dem Kopf. 

Leider hat das große Erdbeben im April 2015 die großen Häuser unbewohnbar gemacht – sie wurden inzwischen abgerissen. Schule, Kindergarten und behinderte Kinder wurden in die Station in Kathmandu Tilganga integriert. Shanti sucht jetzt nach einem neuen erdbebensicheren Grundstück, um die Schule dort neu zu errichten.